Gewaltdelikt 1

Was ist Ärztegesundheit? | Sucht | Stress | Ehen | Depression-Suizid | Behandlung | Start | Arztpersönlichkeit und Arztideal | Sexuelle Übergriffe | Der kranke Arzt | Lebensqualität | Alter | Tod und Sterben | Ärzte unter Anklage | Ärztinnen | Trauma und Gewalt | Finanzen | Selbstversuche | Fitness |

13.6. 1886
Prof. Bernhard von Gudden
Der Münchener Psychiatriedirektor hatte im Todesjahr ein Gutachten über König Ludwig II verfasst und eine paranoide Schizophrenie fest gestellt. Als Mitglied der Staatskommission wurde er zunächst im Schloss Hohenschwangau festgehalten. Schließlich bestimmte man ihn zum persönlichen Leibarzt mit der Aufgabe, den König von seinem beabsichtigten Suizid abzubringen. Der König, Prof. Gudden und das Pflegepersonal fuhren zum Schloß Berg. Offenbar war sich der Arzt über den Ernst seiner Lage voll bewußt. So hatte er vor der Abreise seiner Frau gesagt: “Ja ich komme wieder, lebendig oder tot.” Am Nachmittag machten der König und Gudden einen Spaziergang am Seeufer. Es wird angenommen, daß der König dann versuchte, sich im See zu ertränken und Prof. Gudden noch versuchte ihn vom Suizid zu retten. Dabei wurde er vermutlich vom 20 Jahre jüngeren König bewußtlos geschlagen. So starb der Arzt im See und der König setzte seine Selbsttötung dann in die Tat um. Prof. Gudden (62 J.) hinterließ eine Frau und neun Kinder.