Ziele
Warum ich das Institut für Ärztegesundheit gegründet habe - eine persönliche Anmerkung von Bernhard Mäulen - |
||
![]() Anschließend arbeitete ich einige Jahre als Assistent und Ko-Therapeut von Elisabeth Kübler-Ross. Auf ihren Seminaren für Sterbende und Angehörige Anfang der achtziger Jahre traf ich Hunderte von Kollegen/innen, die meist unglaublich bemüht waren, ihren sterbenden Patienten zu helfen. Sie selbst waren dabei oft ausgebrannt und so überarbeitet, daß sie kaum noch ein Privatleben hatten und randvoll waren, mit nicht gelebten eigenen Wünschen und Gefühlen. Später begann ich suchtkranke Ärzte und Ärztinnen zu behandeln und ein Programm mitzuentwickeln, das ihnen spezifische Unterstützung für ein abstinentes Leben und Arbeiten im Beruf ermöglichte. Dies Programm hat sich mittlerweile viel hundertfach bewährt. Über Jahre habe ich Woche für Woche die Lebensgeschichten dieser Kollegen/innen angehört, ihre Verzweiflung und Not gespürt, wurde Zeuge ihrer Versuche trotz schwerer eigener Krankheit bis zum letzten ihren Beruf auszuüben. Später kamen Ärzte/innen mit Depressionen, Suizidversuchen, Kunstfehlerverfahren, sexuellen Übergriffen, Partnerschaftsproblemen und burn-out hinzu. Auf der Suche nach Abhilfe habe ich Vorträge gehalten, Artikel veröffentlicht und immer wieder Unterstützung von anderen Ärzten/innen bekommen, die mit viel Engagement und Herz ein ähnliches Anliegen verfolgten. Ihre Begeisterung und ihr Durchhaltevermögen in einem Gebiet, das lange nur sehr wenige zu interessieren schien, haben mich ermutigt weiterzumachen. Mittlerweile geht es so vielen angestellten und freiberuflichen Kollegen/innen schlecht, dass das Interesse für Ärztegesundheit auch im deutschsprachigen Raum wächst. Viele Anregungen habe ich in den USA bekommen, sei es auf den Konferenzen für Ärztegesundheit (physician health) der Amerikanischen und Kanadischen Ärzteorganisationen (AMA, CMA), sei es auf physician wellness Konferenzen. Mit Begeisterung tausche ich mich aus mit denjenigen, die in Deutschland und Nordamerika für Ärztegesundheit Pionierarbeit leisten. Einige, denen ich besonders danke, unterstützen das Institut für Ärztegesundheit als korresponiderende Mitarbeiter. |