Suizid von Medizinstudenten ( kurzer Beitrag)

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Eine erhebliche Gefahr im Zusammenhang mit Depression (und auch Sucht) bedeutet die erhöhte Suizidalität. Laut Prof. Pierre Moron, Präsident der französischen Vereinigung zur Suizidforschung bilden Medizinstudenten eine spezifische Risikogruppe (26). Auch in anderen Ländern wird immer wieder über die Suizid-Gefährdung angehender Mediziner berichtet ( 14). Samuel Shem schildert entsprechend in seinem weit verbreiteten Kultroman über angehende Ärzte “House of God”, den Suizid eines von allem überforderten Jungmediziners (34). Wichtigste Elemente zur besseren Prävention sind hier zunächst effektive Strukturen, um Medizinstudenten/innen über ihre Risiken aufzuklären, gute Informations- und Behandlungsangebote bezüglich Depression und Sucht. Darüber hinaus gibt es an manchen Universitäten für Studenten eine telefonische Hotline. Besondere Aufklärung und sensible Handhabung ist vom akademischen Lehrkörper zu fordern, wenn sich bereits ein studentischer Suizid ereignet hat und die Kommilitonen verunsichert sind, wie sie damit umgehen können. Bekanntermaßen gibt es sonst die Chance eines Nachahmer Effektes (Werther-Effekt). Obligat sollte das Thema “studentischer Suizid” auch in der Psychiatrie Vorlesung behandelt werden, sowie in den einschlägigen Textbüchern für Psychiatrie Darstellung finden.

 

Auszug aus Die Leiden des Cand. med. MMW 44 vom 1. Nov. 2001
von Bernhard Mäulen