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Dr. Müller-Nienstedt
ist ein Kollege aus der Schweiz, niedergelassen in eigener Praxis als
Arzt und Psychotherapeut. In seinem Tagebuch einer Transplantation beschreibt
er seine eigene Lebertransplantation. Das Nachlassen des eigenen Organs,
sein Warten auf ein geeignetes Spenderorgan, die innere Auseinandersetzung,
ob er sich so einem Eingriff stellen will, ja ob er überhaupt mit
dem Organ eines anderen Menschen im Leibe leben will und kann. Immer wieder
bezieht er aufschlußreiche Träume ein, die er in der Zeit vor
und nach der Transplantation hatte. Zugleich wird deutlich, wie seine
Rolle und Verantwortung als Arzt mit der des Patienten im Clinch liegt,
z.B. wenn er auf der Fahrt zum OP Termin noch letzte Infos zu einzelnen
Patienten gibt, statt ganz für sich und seine Familie da zu sein.
Der für ihn sehr bewußte, langwierige Prozeß mit dem
Spenderorgan, der immunsuppressiven Medikation und ständigen Labor
Kontrollen neu Leben zu Lernen zeigt, daß eine Transplanatation
kein OP wie jede andere ist, sondern ein Leben neu schenkt, dabei aber
auch eine Veränderung und ein Hineinfinden in den neuen Abschnitt
nötig macht.

Abgerundet
wird das Buch durch Ausführungen über Pro und Contra der Transplanatation,
ethische und rechtliche Grundlagen sowie Hinweise zur Diskussion über
den Todeszeitpunkt. Ein wichtiges Buch für jeden, der Einzelheiten
über eine Transplantation wissen möchte, vielleicht sich selber
im Vorfeld einer solchen Maßnahme befindet . Zugleich ein Beitrag
zur Ärztegesundheit, zeigt es doch, wie vielgestaltig das Annehmen
eines Fremdorgans auch für einen Arzt ist und daß die Begleitung
in der Therapie auch einem Arzt hilft, eine schiwerige Zeit durchzustehen.